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1. Preis im Architektenwettbewerb: Ansichten

02.12.2014

Architektenwettbewerb: Präsentation der Ergebnisse

Oberbürgermeister Egon Vaupel (rechts) gratulierte dem Architekturbüro „Atelier 30“ aus Kassel, das den 1. Preis im Realisierungswettbewerb für die Campus-Halle an der Elisabethschule erhielt (von links): Thomas Fischer und Ole Creutzig.
Die Architekten des Siegerentwurfs erklärten ihr Konzept für die neue Campus-Halle an der Elisabethschule (von links nach rechts): Ole Creutzig, Thomas Fischer und Oberbürgermeister Egon Vaupel (rechts außen).

Leitet Herunterladen der Datei einDokumentation der Ergebnisse


Campus-Halle an der Elisabethschule

Multifunktionsbau gewinnt 1. Preis im Realisierungswettbewerb

Sportliche Veranstaltungen, schulische Aufführungen sowie kulturelle Nutzungen jeder Art, dafür ist die neue Campus-Halle an der Elisabethschule bestens geeignet. Aus diesem Grund entschied sich das Preisgericht des Realisierungswettbewerbs am vergangenen Freitag für den Siegerentwurf des Büros aus Kassel, Atelier 30 Architekten, das einen Multifunktionsbau am Standort an der Leopold-Lucas-Straße in Ockershausen vorschlägt.

Oberbürgermeister Egon Vaupel freute sich sehr über die einstimmige Entscheidung des Gremiums und über das große öffentliche Interesse an der Ausstellungseröffnung am 19. November im Saal des Bauamtes: „Mit dem Siegerentwurf wurde all das einbezogen, was vor wenigen Jahren im Sportentwicklungsplan diskutiert wurde. Es sollten keine reinen ,Felderhallen‘ mehr gebaut werden, also keine reinen Sporthallen, sondern spezifische Hallen für spezifische Nutzungen. Die neue Sporthalle an der Elisabethschule wird eine Bereicherung für den gesamten Schulstandort der Leopold-Lucas-Straße sein. Aber auch eine Bereicherung für den Sport und die Menschen in der Universitätsstadt Marburg.“

Es sei schnell klar gewesen, dass eine Sanierung der Turnhalle an der Elisabethschule nicht der richtige Weg sein könne, da dies den Bedingungen für die Zukunft nicht mehr entspreche, so Vaupel. Es war wichtig, die Interessen der Elisabethschule mit den Interessen des Vereins Blau-Gelb Marburg zu verbinden, der ein „Dojo“, einen Trainingsraum für verschiedene Kampfkünste, plante. Beide sollten in Zukunft eine Heimat finden. Ebenso hätten Überlegungen zum Klimaschutzkonzept der Universitätsstadt Marburg sowie die schwierigen verkehrlichen Verhältnisse in der Leopold-Lucas-Straße eine Entwicklung angestoßen, die einen neu gestalteten Schulcampus, an dem sich rund 5000 Schülerinnen und Schüler jeden Tag bewegten, wünschenswert machten.

Professor Wolfgang Schulze, Architekt aus Kassel und Vorsitzender des Preisgerichts, machte auf diesem Hintergrund das geforderte Raumprogramm des Wettbewerbs deutlich: „Es sollte zwei Einfeld-Sporthallen geben, die nebeneinander geschaltet sein müssen, um in speziellen Fällen miteinander verbunden werden zu können. Daneben war eine Aula gefordert und eine Dojo-Halle für den Kampfsport.

Dazu galt es, zwei Bewegungsräume für unterschiedliche Sportgruppen wie beispielsweise Seniorensport oder Kleinkinderturnen sowie zwei Klassenräume auf dem relativ engen, freien Grundstück westlich der Elisabethschule anzuordnen.“ Diese Orte sollten so ausgerichtet sein, dass sie nicht nur von der Schule selbst mit kurzen Wegen genutzt werden können, sondern in einem größeren Umkreis von der gesamten Bürgergesellschaft der Universitätsstadt Marburg bei großen Veranstaltungen Verwendung finden.

Die Architekten Thomas Fischer und Ole Creutzig des Büros „Atelier 30“ aus Kassel haben zu dieser Aufgabenstellung folgende Lösung gefunden: „Die Gebäude, die ineinander greifen funktionieren von innen wie ein Puzzle. Alle Bausteine setzen sich zusammen. So können bei unterschiedlichen Veranstaltungen alle drei Raumbereiche, Foyer, Aula und Sporthalle miteinander gekoppelt werden. Auf diese Weise entsteht ein multifunktionales Gebäude mit einem hohen Maß an Flexibilität“, so Thomas Fischer.

Hinter dem Realisierungswettbewerb steckte „die Suche nach einer guten Lösung für die Stadt“, erläuterte Schulze. Der Fachpreisrichter betonte weiter: „Die neue Campus-Halle wird einen wesentlichen Baustein für das Funktionieren der Gesellschaft und der kulturellen Veranstaltungen in Marburg liefern. Wir sind froh, dass wir einen 1. Preis gefunden haben, der diese komplexen Zusammenhänge in den unterschiedlichen Funktionen auf dem relativ kleinen Grundriss sehr gut organisiert und auch in einer Art und Weise baulich präsentiert, die das Preisgericht begeistert hat.“

Auf diese Weise wurde nicht nur ein Neubau entwickelt, sondern der gesamte Schulcampus werde dadurch weitergeführt.

Innerhalb des Wettbewerbsverfahrens gab es 75 Bewerbungen. 20 Büros wurden ausgewählt und gebeten, einen Wettbewerbsbeitrag abzugeben. 16 Büros haben schließlich ihre Arbeiten eingereicht, die in der Ausstellung im Saal des Bauamtes noch bis zum 5. Dezember zu sehen sein werden. Im Wettbewerbsverfahren gab es einen 3. Preis und zwei Mal den 4. Preis. Die Entscheidung dafür, dass es keinen 2. Preis gegeben habe, begründete Schulze: „Das Preisgericht hat den 1. Preis als herausragende und für die Realisierung geeignetste Arbeit bewertet; der Verzicht auf eine Anerkennung und die Vergabe von zwei 4. Preisen, ermöglicht wiederum ein höheres Maß an Auswahlmöglichkeiten, falls der 1. Preis wider Erwarten nicht zur Ausführung kommen kann.“

Pressemitteilung der Universitätsstadt Marburg vom 20.11.2014

Architektenwettbewerb

Für den Architektenwettbewerb hat die Stadt Marburg folgende Unterlagen ausgearbeitet:

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06.12.2009

Sportentwicklungsplan fordert neue Sporthalle

Experten: Marburg braucht neue Vier-Felder-Sporthalle

von Uwe Badouin, OP vom 2.12.2009

Marburg. 51 Seiten umfasst der Sportentwicklungsplan der Stadt Marburg, den der Sportsoziologe Professor Michael Klein und Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) gestern der Presse vorstellten. Er soll im Februar den Stadtverordneten zur Kenntnis gegeben werden. Vaupel rechnet mit vielen Diskussionen, denn die Expertengruppe weist auf defizite in der Marburger Sportlandschaft hin. So ist nach Ansicht Kleins eine neue Vuer-Felder-Halle mit 1.600 Quadratmetern unabdingbar, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Projektgruppe empfiehlt neue Sporthalle

Die Planungsgruppe zur Marburger Sportentwick­lung empfiehlt der Stadt den Bau einer Vier-Felder-­Sporthalle, um den Bedarf abzudecken. Dies geht aus dem vorläufigen Sportent­wicklungsplan hervor, der gestern vorgestellt wurde.

"Eine neue Halle ist unabdingbar", betont Professor Michael Klein. Die Stadt hatte den Sportsoziologen, der viele Jahre an der Erfurter Universität lehrte und seit wenigen Jahren in Marburg lebt, als Moderator der Projektgruppe gewonnen. Klein lässt nach monatelanger Arbeit der mit Experten aus der Verwaltung, Vertretern von Par­teien, Verbänden, Schulen und Vereinen besetzten "Kooperati­ven Planungsgruppe zur Sportentwicklung in der Univer­sitätsstadt Marburg" keinen Zweifel daran, dass es enorme Hallendefizite in der Stadt gibt. Der rechnerische Fehl-Bedarf an Sport- und Turnhallen­flächen in der Stadt Marburg beträgt nach Ansicht der Grup­pe rund 2 800 Quadratmeter. Um dem Bedarf für Vereine und Schulen gerecht zu werden -und um überhaupt Ausweich­möglichkeiten etwa im Fall ei­ner Sanierung zu haben - emp­fiehlt die Projektgruppe den Neubau einer Vier-Felder-Halle mit einer Größe von 1600 Qua­dratmetern in zentraler Lage. Damit könnte auch der enorme Sporthallen-Sanierungsstau entschärft werden.

Darüber hinaus sollten die Sa­nitärbereiche der Marburger Sporthallen saniert, der barrie­refreie Zugang für behinderte Menschen sichergestellt sowie die Beleuchtungssituation der Eingangsbereiche überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Dies gelte auch für die teilweise überalterte Ausstat­tung der Hallen.

„Deutliche Defizite" listet der Sportentwicklungsplan auch im Bereich Freibäder auf. So sollte geprüft werden, ob ein "Schwimmbad in der Lahn" realistisch sei. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob etwa unter einer Vier-Felder-Halle ein "ein­faches Hallenbad" mit einer 50-Meter-Bahn gebaut werden könnte, die überwiegend von Schulen und Vereinen genutzt werden würde. Zudem regt die Projektgruppe an, weitere Sportplätze zu Kunstrasenplät­zen umzubauen - der Platz der Sportfreunde / Blau-Geld Mar­burg ist bereits dafür vorgese­hen.

Empfohlen wird darüber hin­aus, die Talentförderung in Grundschulen in Zusammenar­beit mit Vereinen auszubauen. Jedem Marburger Grundschüler sollte eine Vereinsmitglied­schaft über ein Jahr finanziert werden.

Dies sind nur einige zentrale Punkte aus einem umfassenden Katalog, der jede Menge Arbeit bedeutet. Der Bericht, den Oberbürgermeister Egon Vau­pel (SPD) im Februar den Stadt­verordneten zur Kenntnis ge­ben will (übrigens gemeinsam

mit dem Feuerwehrbedarfs- und -entwicklungsplan), um­fasst 51 Seiten. Für den Sport-entwicklungsplan hat die Ar­beitsgruppe durch Befragungen von Bürgern, Schülerinnen und Schülern, Vereinen und Schulen eine Fülle an Daten zusammen­getragen. Die gesamte Doku­mentation umfasst rund 300 Seiten und soll, so hofft Profes­sor Michael Klein, auch als ei­genständige Publikation her­ausgebracht werden.

Stolz ist der Wissenschaftler, der zehn Jahre lang Vizepräsi­dent der internationalen Verei­nigung der Sportsoziologen war, vor allem auf die Schüler­befragung. Demnach sind Mar­burgs Schüler sportbegeistert: 92 Prozent treiben sehr gern oder gern Sport. Ihre Favoriten sind in erster Linie Mann­schaftssportarten wie Fußball oder Basketball aber auch Schwimmen. 52,3 Prozent sind Mitglied in einem Sportverein. Aber - und das bereitet Klein Sorge: 31,8 Prozent sind aus ei­nem Sportverein wieder ausge­treten. Das sei im kommunalen Vergleich eine sehr hohe Zahl. Als Hauptgrund wurde Zeit­mangel wegen der Schule ange­führt, gefolgt von "keine Lust mehr".

Oberbürgermeister Egon Vau­pel (SPD) rechnet mit "vielen Diskussionen, wenn der Plan in den politischen Prozess geht". Denn die Projektgruppe habe in ihrer Planung "die politische und finanzpolitische Bewer­tung nicht einbezogen", sagte er insbesondere mit Blick auf die Kosten etwa für eine 50-Me­ter-Bahn.

Und ob trotz des Handlungs­bedarfs eine Vier-Felder-Halle gebaut wird, oder die Stadt an­dere Lösungen des Hallenpro­blems findet, ist ebenfalls völlig offen. Vaupel tendiert auch da­zu, die bislang nicht ausgelaste­ten Bürgerhäuser etwa für den wachsenden Bedarf im Reha­-Sport zu nutzen.

Vaupel betonte gestern auch, dass die Bedeutung des Fach­diensts Sport wachsen und sich dies auch im Stellenplan nie­derschlagen wird.